Von Fundsachen, Dias und Parkplätzen

Parkplätze frei!

Genug von der ewigen Parkplatzsuche hatten Adalbert Rajca und Yasotharan Pakasathana und gründeten „ampido“. Die Smartphone-App vermittelt privaten Parkraum, wenn der gerade nicht gebraucht wird.

BU. Foto: Holzki/Wittenbrink

Ein allzu bekanntes Bild für Parkplatzsuchende. Foto: Holzki/Wittenbrink

Kein einziger freier Parkplatz, dafür jede Menge gähnend leere Ausfahrten und private Stellplätze: Dieser Kontrast brachte die beiden Gründer Rajca und Pakasathana zunächst auf die Palme, im Mai 2012 dann aber auf die Idee für ihr Start-up „ampido“. Diese App vermittelt in Köln aktuell rund 65 Einfahrten und Stellplätze stunden- oder tageweise per Smartphone. Klassisch ist etwa die Vermietung einer Einfahrt oder eines Stellplatzes an fünf Tagen die Woche in der Zeit, wo der Besitzer sich an seinem Arbeitsplatz aufhält.

Seit Mai 2013 ist die Website in der Testphase. „Das ging alles ziemlich schnell“, erzählt Adalbert Rajca (30), studierter Jurist. „Wir brauchten eigentlich nur eine Internetseite und schon ging es los“, erinnert sich der Wirtschaftsingenieur Yasotharan Pakasathana (29). Selbst ein Büro musste nicht sein. „Wir hatten durch Skype vernetzte Bildschirme und konnten unsere Dateien einfach online teilen.“ Die Bewerbung des Projekts erfolgte durch Freunde und Bekannte auf Facebook.

Auch ampido selber basiert rein auf Digitalisierung: Der Autofahrer wählt per Smartphone die ampido-App an und gibt dort seinen Zielort ein. Daraufhin bekommt er die Parkmöglichkeiten in der Nähe angezeigt. Der GPS-Service von Google und Apple navigiert ihn dann dahin. Meistens ist gleich ein Foto des Parkplatzes mit dabei. Die Bezahlung läuft über Paypal. In der Regel liegt die vom Vermieter verlangte Parkgebühr zwischen einem Euro und einem Euro fünfzig pro Stunde. Für ihre Vermittlungstätigkeit und die Abwicklung der Zahlungsmodalitäten kassiert ampido 30 Prozent von den Einnahmen des Vermieters. Zu Beginn arbeiteten die beiden Gründer genau wie ihre vier Mitarbeiter noch weiter in ihren ursprünglichen Jobs. Doch bereits Ende 2012 war diese Phase vorbei. „Wir hatten Glück“, bilanziert Pakasathana. Unter mehr als 150 Bewerbern für das ProsiebenSat.1 Media AG Förderprogramm „Accelerator“, das Start-ups in einer frühen Gründerphase unterstützt, konnte ampido sich zusammen mit fünf weiteren Start-ups durchsetzen.

BU. Foto: Holzki/Wittenbrink

Parken auf fremdem Grund: Ampido machts möglich. Foto: Holzki/Wittenbrink

Das bedeutete: 25.000 Euro Startkapital, Bürofläche und professionelle Beratung. Doch das seien nicht die einzigen positiven Folgen gewesen, sagt Adalbert Rajca: „Das Programm hat uns auch die Investorensuche erleichtert, da wir nicht das Problem hatten, zwischen den vielen Start-ups auf uns aufmerksam machen zu müssen.“ Im Gegenzug gehören fünf Prozent der Firma den Geldgebern. Nach erfolgreicher Investorensuche planen die Gründer eine Ausweitung ihrer Dienstleistung auf andere deutsche Städte genau so wie eine Kooperation mit Parkhäusern. Und sie hoffen, dass die Nutzung von ampido in Zukunft für Autofahrer genau so selbstverständlich wird wie das Anlegen des Sicherheitsgurtes. Pech nur, wenn auf dem angesteuerten Parkplatz schon ein Parksünder steht.

www.ampido.com

Lesen Sie auf Seite 3 über ein digitales Fundbüro.

Facebook Twitter Pinterest Delicious Tumblr Email

Seiten: 1 2 3 4 5

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>