Nie wieder Wembley

Ball (Teaserbild)_groß

Bei der Fußball-WM in Brasilien werden Kameras die Schiedsrichter bei unübersichtlichen Torszenen unterstützen. Die Technik stammt aus dem Rheinland – von der Würselener Firma GoalControl.

Die Zukunft des Fußballs liegt in einer Sackgasse. Die Monnetstraße in Würselen ist kurz und unscheinbar, es gibt ein Küchenstudio und ein Zoogeschäft verkauft Goldfische. Doch im April beschloss der Weltverband Fifa die technische Revolution des Fußballs – und legte sie in Würselener Hände.

GoalControl heißt die Firma aus der Monnetstraße, die im Juni beim Confederations Cup in Brasilien die Stadien mit Torlinientechnik ausgerüstet hat. Nur wenige Tage später erhielt die deutsche Technik auch den Zuschlag für die Weltmeisterschaft im kommenden Sommer. Es ist die Premiere in einer Sportart, in der bisher nur Menschen entschieden, ob ein Ball im Tor war oder nicht. Doch weil Menschen Fehler machen und Tore Spiele entscheiden, hat sich die Fifa nach jahrelanger Diskussion für technische Unterstützung entschieden – die vermeintlich fehlerfrei arbeitet.

500 Bilder pro Sekunde: Sieben Kameras haben den Fußball jederzeit im Blick. Grafik: Goalcontrol

500 Bilder pro Sekunde: Sieben Kameras haben den Fußball jederzeit im Blick. Grafik: Goalcontrol

Signale an die Armbanduhr des Schiedsrichters
Das System von GoalControl funktioniert so: Jeweils sieben Kameras, montiert unter dem Stadiondach, sind auf die beiden Tore gerichtet. Pro Sekunde nehmen sie 500 Bilder auf, wodurch ein angeschlossenes Computersystem jederzeit die exakte Position des Balles bestimmen kann. Überquert das Spielgerät mit vollem Umfang die Torlinie, sendet das System Signale an den Schiedsrichter: Seine Armbanduhr vibriert und der Hinweis „Goal“ leuchtet auf.

Auf drei Zentimeter genau, so die Vorgabe der Fifa, müssen die Kameras die Position des Balles bestimmen können – bei einem Durchmesser von 22 Zentimetern eine Herausforderung. Die Entwickler von GoalControl sagen, man liege „deutlich unter dieser Toleranz“.  Die komplette Technik verarbeitet pro Sekunde rund 2,8 Gigabyte. Mit dieser Leistung ließen sich aktuelle Kinofilme in einer Sekunde komplett aus dem Internet herunterladen.

Wie Fans und Fifa zu der neuen Technik stehen, erfahren Sie auf der nächsten Seite.

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