Wettlauf ums Auto der Zukunft

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Weltweit tüfteln Automobilhersteller an Autos, die von alleine fahren. Auch Ford in Köln entwickelt Assistenzsysteme: Sie erkennen Verkehrsschilder und überwachen den Abstand zum nächsten Auto.

Wenn der Fahrer döst, dann ist er hellwach. Filmt bei Tempo 130 die Fahrstreifen auf der Straße. Registriert im Bruchteil einer Sekunde, dass das Auto aus der Spur ausbricht. Wittert den Unfall, berechnet den Kurs, lenkt gegen, lässt das Lenkrad vibrieren, weckt und rettet den Fahrer, bevor er in die Leitplanke kracht oder in das nächste Fahrzeug rast.

Dieser Lebensretter namens Spurassistent steckt heute in vielen Autos, die beim Autohersteller Ford im Kölner Norden vom Fließband rollen. Er ist Teil einer Vision, an die Autohersteller weltweit glauben: Das Auto, das von alleine fährt – während seine Insassen lesen oder arbeiten, schlafen oder im Internet surfen.

Für viele Autofahrer bereits heute unverzichtbar: Die Einparkhilfe.

Für viele Autofahrer bereits heute unverzichtbar: Die Einparkhilfe.

Konzerne tüfteln und investieren weltweit
Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen, nehmen die Konzerne viel Geld in die Hand. Der Konzern Continental etwa, einer der weltweit größten Autozulieferer und Reifenhersteller, gab Anfang Juni bekannt, das autonome Fahren bis 2025 durchsetzen zu wollen. Rund 1300 Entwickler und eine Investitionssumme von über 100 Millionen Euro sollen dieses ehrgeizige Ziel möglich machen. Mercedes und BMW haben bereits Fahrzeuge getestet, die mit einem Autopiloten über die Autobahn düsen. Auch Google schickt unbemannte Autos über die Straßen Kaliforniens. Wer nicht mithält, der geht unter.

Das weiß man auch bei Ford in Köln. Nicht nur den Spurassistenten, auch andere Helfer baut Ford heute teilweise serienmäßig, teilweise auf Wunsch in seine Modelle ein. Mit Kameras und Radar, Ultraschall und Laser erkennen sie Verkehrslage und Schilder, messen Abstände, registrieren Geschwindigkeiten und bemerken, was sich im toten Winkel abspielt. Ein Bordcomputer verwandelt die Messungen in Daten, berechnet Gefahren, korrigiert das Tempo, hält Abstand zum nächsten Wagen. Das hilft dem Fahrer, der aber weiter Augen und Ohren offen und das Lenkrad festhalten muss.

Kein autonomes Fahrzeug in den nächsten zehn Jahren
Das wird auch noch eine Weile so bleiben. „Dass wir in zehn Jahren autonome Autos auf die Straßen schicken, sehe ich noch nicht“, sagt Oliver Hecht, Entwicklungsingenieur bei Ford. Die Assistenten haben noch zu viele Schwächen: Der Notbremsassistent „Active City Stop“ von Ford etwa funktioniert derzeit nur bis zu einem Tempo von 30 Kilometern pro Stunde. Ist das Auto schneller unterwegs, erkennt sein Laser Hindernisse nicht gut genug. Der Spurassistent wiederum funktioniert erst ab 65 Kilometern pro Stunde, weil die Kamera die Fahrstreifen sonst nicht oft genug zu sehen bekommt. Außerdem müsse es gelingen, „mehr Szenarien abzudecken“, sagt Hecht. Ein Hund springt auf die Straße, ein Fahrradfahrer rast über eine Kreuzung, ein LKW verliert seine Ladung: In vielen unterschiedlichen Situationen muss das Auto richtig reagieren, denn „auf der Straße ist kein Tag wie der andere“.

Mehr über technische Risiken und rechtliche Hürden bei den Fahrassistenzsystemen lesen Sie auf der nächsten Seite.

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