Server statt Leinwand

Pinsel war gestern. Heute benutzen Künstler für ihre Werke Spielekonsolen, GPS-Technologie oder soziale Netzwerke. Sie arbeiten mit dem Publikum. Ein Streifzug durch die Kölner Digitalkunstszene.

Offen für alle

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Das Pseudonym Karen Eliot existiert seit 1985. Dahinter kann sich jeder verbergen. Deswegen ist es nur konsequent, dass die Künstlerin das Passwort zu ihrem Facebook-Account veröffentlicht hat. Dort posten Fans alles Mögliche – von Veranstaltungshinweisen bis zur Bauanleitung für Gasmasken. Anstößiges sei kaum je dabei, sagt Eliot. „Ich wundere mich, wie diszipliniert die Leute in meinem Facebook-Account sind.“ Manchmal fände sie das fast ein bisschen enttäuschend.

Auf dem offiziellen Kunstmarkt spielen die digitalen Künstler bislang nur eine Nebenrolle. Weil viele der Werke im Internet entstünden oder ausschließlich virtuell existierten, seien sie für Sammler nicht exklusiv genug, sagt Martin Lohaus, Geschäftsführer der Kölner Kunstmesse artfair.  „Die Käufer verstehen nicht, warum sie für etwas Digitales zahlen sollen.“

Dass sich mit ihrer Kunst kaum Geld verdienen lasse,  bestätigen auch die Kölner Künstler Karen Eliot, Jonas Hansen und Tobias Heim. Sie müsse, sagt Karen Eliot, im Gegenteil Geld reinstecken:  „So wie sich andere Künstler Leinwände kaufen, brauche ich Platz auf einem Server.“

Fest an die Zukunft der digitalen Kunst glaubt Lukas Hoeh, der Kurator des Kölner Platine-Festivals, auf dem Künstler aus ganz Deutschland ihre digitalen Arbeiten zeigen.  Hoeh verweist dabei gerne auf die  Fotografie. „Da hat anfangs auch niemand geglaubt, dass sich das  als Kunstrichtung durchsetzen wird.“

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