Wettlauf ums Auto der Zukunft

Erst wenn die Systeme perfekt funktionieren, können sie das Steuer übernehmen. Dazu müssen sie zum Beispiel Hindernisse nicht nur erkennen, sondern auch einschätzen können: „Wenn auf der Straße nur eine Coladose liegt, darf das Auto natürlich keine Vollbremsung machen“, sagt Oliver Hecht. Damit das gelingt, müssen sich die Sensoren miteinander abstimmen. Erst wenn zum Beispiel Kamera und Radar ein Auto, Kind oder Fußball bemerken, bremst das Auto. Das erfordert mehr Rechenleistung der Bordcomputer und bessere Software, damit es nicht zu Fehlern kommt.

Rechtliche Fragen sind noch unklar
Und schließlich gibt es noch eine rechtliche Hürde: Das so genannte „Wiener Übereinkommen über den Straßenverkehr“ ist eine alte, aber immer noch gültige Konvention aus dem Jahr 1968, an die sich auch die Straßenverkehrsordnung anlehnt. In Artikel 8 ist darin festgeschrieben, dass „jedes Fahrzeug in Bewegung einen Lenker“ braucht, der „dauernd sein Fahrzeug beherrschen können“ muss. Das autonome Fahren ist also streng genommen noch verboten.

Jemand, der sich mit dem Thema intensiv auseinander gesetzt hat, ist Hubert Paulus, Fahrzeugtechniker beim Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC). „Die Vorschriften müssen geändert werden, wenn man es mit der Technologie ernst meint“, sagt Paulus. Sonst sei zum Beispiel nicht klar, wer bei einem Unfall haftet – der Insasse des Autos? Oder der Hersteller?

Hubert Paulus hat schon diverse Assistenzsysteme verschiedener Hersteller getestet. Dabei sind ihm immer wieder Mängel aufgefallen: Ein System für den Fußgängerschutz erkannte Passanten nicht, wenn die zu schnell oder zu langsam unterwegs waren. Bei Regen und Dunkelheit streikte es ebenfalls. Die Spurhalteassistenten funktionieren zwar gut, hat Paulus beobachtet. Aber sie versagen mitunter, wenn die weißen Fahrbahnstreifen stark abgefahren sind. Paulus ist deswegen pessimistisch: Falls Autofahrer in einigen Jahren wirklich die Kontrolle abgeben könnten, dann nur auf der Autobahn, wo der Verkehr recht gleichförmig, Fußgänger selten und die Streifen auf dem Asphalt gut erkennbar sind.

Wie schnell darf ich fahren?

Wie schnell darf ich fahren?
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Eine Kamera erkennt Verkehrsschilder am Straßenrand. So kann das Auto dem Fahrer immer die richtige Geschwindigkeit anzeigen und ihn sogar warnen, wenn er zu schnell ist.

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